Eine Diagnose ist die Grundlage für eine autismusbezogene Eingliederungshilfe

Um über uns eine Eingliederungshilfe in Anspruch zu nehmen, benötigen Sie eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum.

Wir führen aber keine Diagnostik durch.

Eine Autismus-Diagnostik wird von Fachärzt*innen durchgeführt.
Dies kann z.B. ambulant in psychiatrischen oder psychotherapeutischen Praxen oder auch stationär in psychiatrischen Kliniken geschehen. Allerdings sind nicht alle existierenden Praxen oder Kliniken umfangreich mit der Diagnostik von Autismus vertraut und führen diese daher nicht durch. Die Praxen und Kliniken, die eine Autismus-Diagnostik durchführen, sind daher häufig mit einem großen Andrang konfrontiert. Das kann zu langen Wartezeiten führen.

In den folgenden Abschnitten finden Sie Hinweise für die Suche nach Diagnostik-Stellen und auch Ideen für die konstruktive Nutzung der Wartezeit.

Weiter unten finden Sie eine Sammlung von einigen möglichen Diagnostik-Stellen.
Wir können jedoch keine Empfehlung geben und übernehmen keine Garantie für die Qualität der Diagnostik-Leistung und Beratung.

Hinweise für die Suche nach Diagnostik-Stellen

Wahlfreiheit

Kontaktieren Sie zuerst Diagnostik-Stellen in Ihrer Region. Wenn das nicht funktioniert, dann weiten Sie ihre Suche aus. Sie sind grundsätzlich frei in der Entscheidung, welche Diagnostik-Stellen Sie anfragen.

Warteliste

Wenn die Möglichkeit besteht, sich auf eine Warteliste schreiben zu lassen, dann nehmen Sie das an. Auch wenn die Wartezeit lang ist, ist damit trotzdem ein erster Schritt getan. Denken Sie nur daran, diese Stelle zu informieren, falls Sie inzwischen eine andere Möglichkeit zur Diagnostik in Anspruch nehmen konnten.

Unterstützung

Für den Zugang zu einer Autismus-Diagnostik kann die Unterstützung von behandelnden Ärzt*innen oder anderen Fachkräften hilfreich sein, die den Verdacht auf Autismus haben. Involvieren Sie gegebenenfalls auch Freund*innen und Familienangehörige, um Ihre Suche nach einer Diagnostik-Stelle zu unterstützen.

Was tun während der Wartezeit?

  • Sie können die Wartezeit nutzen, um sich tiefergehend über Autismus zu informieren – sei es durch Bücher, Artikel in Fachzeitschriften, Online-Seminare oder vertrauenswürdige Internetseiten. Auch Filme, Serien, Soziale Medien oder Blogs können einen niedrigschwelligen, ersten Zugang zum Thema Autismus ermöglichen.

    Dabei profitieren nicht nur betroffene Personen, sondern auch Eltern, Geschwister und andere Angehörige, die einen tieferen Einblick in die Besonderheiten und Herausforderungen im Zusammenhang mit Autismus gewinnen möchten. Ein fundiertes Wissen kann helfen, Unsicherheiten abzubauen, den Diagnostikprozess besser zu verstehen und erste Strategien für den Alltag zu entwickeln.

  • In der Wartezeit vor der Diagnostik können Sie bereits beginnen, sich ein Netzwerk an unterstützenden Kontakten aufzubauen. Welche Personen könnten für Sie eine vertrauensvolle Unterstützung sein? Wen hätten Sie auf diesem Weg gerne an Ihrer Seite?

    Neben Personen aus dem privaten Umfeld können Sie sich auch nach bereits bestehenden Gruppen umsehen. Im Kontext von Autismus existieren Eltern-Gruppen, Selbsthilfegruppen, Online-Foren und weitere Formate, die unter Umständen auch schon vor einer Diagnostik zugänglich sind. Hier können Erfahrungen geteilt werden und die Beteiligten profitieren von vielfältigen Perspektiven und individuellen Lösungsansätzen. So entsteht ein unterstützendes Umfeld, das hilft, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

  • Probleme, die im Kontext von Autismus bestehen können, müssen nicht zwingend nur in autismusspezifischen Hilfeformen bearbeitet werden. Auch ohne eine erfolgte Autismus-Diagnose können Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie oder Psychotherapie bei der Bewältigung konkreter Probleme hilfreich sein. Hilfesuchende selbst, Eltern und Angehörige sollten sich dahingehend von Fachkräften beraten lassen, um das passende Therapieangebot zu finden, das auf die jeweilige Situation abgestimmt ist. Eine erste Anlaufstelle dafür könnte die Hausarzt- bzw. Kinderarztpraxis sein.

  • Einen Pflegegrad oder einen Grad der Behinderung zu beantragen, ist auch ohne Diagnose möglich. Bei der Beurteilung ist nicht die Diagnose maßgeblich, sondern die tatsächlich bestehende Einschränkung der Teilhabe bzw. der Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensgestaltung. Es wird also stets im Einzelfall geprüft, in welchem Maß bestehende Bedingungen zu funktionellen Einschränkungen führen. Ein Beratungs-Termin in einer EUTB (Ergänzende Unabhängige Teilhabe-Beratung) kann dabei helfen, die Erfolgs-Aussichten der entsprechenden Anträge abzuwägen und die Anträge gegebenenfalls auf den Weg zu bringen.

    Außerdem kann auch eine Beratung im zuständigen Jugend- bzw. Sozialamt helfen, um Maßnahmen der Eingliederungshilfe auf den Weg zu bringen, die nicht an eine bestimmte Diagnose geknüpft sind. Dazu zählt zum Beispiel die Schulbegleitung bzw. Integrationshilfen.

Diagnostik für Kinder & Jugendliche

Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis GmbH

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Ambulanz
Weinberg 8
06217 Merseburg

Tel: 03461 27 48 10

Universitätsklinikum Leipzig

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters
Liebigstraße 20a
04103 Leipzig

Tel: 0341 97 24 105

Sozialpädiatrisches Zentrum am Krankenhaus St. Barbara in Halle

Barbarastraße 4
06110 Halle (Saale)

Tel: 0345 21 35 702

Helios Park-Klinikum Leipzig

Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Morawitzstraße 2
04289 Leipzig

Tel: 0341 8641251

Diagnostik für Erwachsene

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

TU Dresden/Autismusambulanz
Fletscherstraße 74
01307 Dresden

Tel: 0351 45 87 124

Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge

Psychiatrische Institutsambulanz
Herzbergstraße 79
10365 Berlin

Tel: 030 54 72 49 60

Charité Universitätsmedizin Berlin (Uniklinik)

Autismussprechstunde
Campus Benjamin Franklin
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Tel: 030 450517666

Uniklinik Jena

Klinik für Psychiatrie und Pyschotherapie
Pysichiatrische Ambulanz
Philiosophenweg 3, Eingang D
07743 Jena

Tel: 03641 93 90 400

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